„Wenn sie mir nur einen Fuß in einem Raumschiff setzen, bevor ich sie in der Cubby Blast Weapon Bar treffe, dann packe ich sie persönlich in die Ladeluke meines Transportes und bring sie vor den Füßen ihres Vaters. Sie bleiben mir jetzt vor Ort, sie Idiot und Bewegen sie nicht von dort weg! Verstanden!“ Ruft Kumar aus voller Kehle in die aufgezeichnete Commcall Nachricht. Er wird dabei so laut, dass es fast die Lautsprecher die für das Mobiglass vorgesehen ist, übersteuert. Nathan ist davon überrascht, seit sie sich kennen, den er nie vom ihm eine solche Reaktion erlebt. Nunja, lange kennen sie sich auch nicht und beschämt schaut Nathan auf seine Mahlzeit, die aus Reis und Bohnen sowie eine Sauce besteht, deren Namen er nicht kennt, aber einen süßlichen Geschmack hat.
Er hat aus eigener Tasche ein Quartier sich geleistet im Adiras Fall und es ist kleiner wie das, was er auf Huston kennt. Aber es strahlt eine freundliche Atmosphäre aus, gehalten in ein warmen weißes Licht. In der Mitte befindet sich der kleine Esstisch, der verbunden ist mit der Wand und neben dem Esstisch eine kleine Küchentheke. Die Wände haben ein verspieltes Farbwechsel von Rot zu Weiß. Gerade zu unsichtbar befindet sich neben ihm eine Tür eingebettet in der Wand zu der Dusche und beim Bett ist auf einer Seite eine weiße Lichtfläche, das wohl das Sonnenlicht simulieren soll.
Es hat was Behagliches, gemütliches. Für Nathan weit aus angenehmer als der Industriewohnungskasten in Lorville. Und hier kann man auch unbesorgt die Luft einatmen.
Hätte er sich nicht in dieses Schlamassel zuvor gebracht, könnte er es wohl auch irgendwie genießen.
Nachdem er seine Mahlzeit beendet hat, beschließt er für sich, Area 18 zu erkunden. Ihm bleibt sowieso nicht viel übrig und er möchte auch nicht völlig abgeschottet die restliche Zeit dort verbringen.
Er befindet sich im Adiras Fall, dass das Apartment anbietet herunter.
So begibt er sich in der Richtung des Liftes.
Werbungen laufen mit ihren verheißungsvollen Sprüchen wie:“ Make every Shoot count“ das für einen Waffenhändler namens Centermass sich abspielt oder über die zahlreichen Wandbildschirme Werbungen flimmern wie die zum Beispiel eines Bierherstellers mit den sich immer wiederholenden Spruch „ A Taste of Freedom“. Arccorp ist gerade zu verseucht von Werbungen, die einem in jeder Ecke begegnen, wohin man sich auch immer hinbegibt.
Unten angekommen in der Lounge sitzen einzelne Bürger, die auf ihren Mobiglass starren und offenbar, was kontrollieren.
Die Theke hat eine rötliche Oberfläche und wechselt sich farblich ab mit einem schwarzen Ton. Der Rezeptionist lächelt zu Nathan, wo vor ihm ein Bildschirm mit einer Tastatur ist.
In seinem dunkelroten T-Shirt und roter Hose wirkt es wie ein auffällig lockerer Kleidungsstil und er ruft zu Nathan freundlich herüber:“ Guten Tag wünsch ich ihnen.“
Nathan erwidert es nur kurz und begibt sich in die Richtung des Ausgangs, der gleichzeitig der Haupteingang ist.
Kaum hat Nathan das Gebäude verlassen, da kommt ihn ein kalter Luftzug entgegen und es hat den vertrauten Geruch, den beim ersten Mal vernommen hat, seit er auf Arccorp ist.
Lautstark prasseln die Geräusche ein, der Raumschiffe, die Fülle von Stimmen an Menschen die sich durch die Gassen bewegen aber auch Werbungen die kontinuierlich laufen, so dass sich ein großes Gewirr an Lauten ergibt. Es ist, als würde ein Wettbewerb laufen, wer mehr Aufmerksamkeit um sich versammeln kann. Wieder umringen einem die gewaltigen Wolkenkratzer von Arccorp und Links vom Eingang ist ein metallischer Zaun, wo hinter dem ein tiefer Abgrund liegt, die sich überall über den Stadtplaneten ziehen.
Das Casaba Outlet als Kleidungsgeschäft liegt direkt auf der anderen Seite des Haupteingangs gegenüber. Den vor Adiras Fall befindet sich ein kleiner Platz. Rechts von Kleidungsgeschäft ist ein Waffengeschäft Namens Cubby Blast Weapon, das in seiner Theke diese recht prominent zeigt.
Ein einzelner Stand mit offenbaren mexikanischen Gerichten ist vor dem Haupteingang, wo der Verkäufer in seinem silbernen Pullover eher gelangweilt schaut.
Nathan kommt der Geruch der Tacos und Burritos somit schon entgegen kaum hat er sich aus dem Wolkenkratzer Apartment bewegt.
Aber er hat schon gegessen und so hat er nicht das Bedürfnis, sich eins zu besorgen.
Er sieht sich um, schlendert durch die verschlungen Wege, die dieser Ort bietet.
Überall bietet sich ein Fest der Sinne, den es stehen mehrere kleine Essensstände und alle Geschäfte buhlen hier um ihre Aufmerksamkeit.
Da Nathan von der Erde stammt, ist es ihm nicht befremdlich. Er kennt Megametropolen von dort und manches wirkt für ihn auf seine Weise vertraut. Aber auf Arccorp wirkt alles noch viel extremer.
Pizzas, chinesische Nudeln. Es scheint keine Essensmöglichkeiten zu fehlen, wonach nicht einem nicht das Herz danach trachten könnte.
Er verfolgt weiter den Wegen die sich an die Wolkenkratzer dieser Stadt ziehen und eines führt ihn in die Richtung Zone 3.
Neugierig wie Nathan ist und nicht weiß, was er sonst machen soll, folgt er der Beschilderung.
Leichter Dampf kommt ihm entgegen, eine kleine Essensecke, wo auch Bier angeboten wird, dem er aber nicht nähere Aufmerksamkeit schenkt. Über ihn deckt der Wolkenkratzer nun alles ab, so das es jetzt eher offene Gänge sind, der Wände und Decken in einem rötlichen Farbstil gehalten sindu und von Werbungen bedeckt werden wie Ageis oder Drake. Einzelne Ventilatoren befinden sich an den Wänden, woraus Dampf hervorstoßt.
Nathan hat keine Ahnung, was ihr näherer Zweck ist, vermutlich Belüftungsaufbereiter, aber er ist auch kein Ingenieur.
Weiterhin führt ihn der Weg an einer Bar vorbei, die sich Gioc Bar nennt und hinter der rötlichen Aufschrift eine Minigun rotiert.
Spirituosen aller Art stehen prominent hinter eine Glasvitrine, wo sich in der Mitte der Zugang zur Bar befindet.
Dann ist er offenbar wieder an der Piazza angekommen, mit dem vorhandenen eigensinnigen Kunstwerk.
Eine größere holografische Werbung für einen Hersteller von Getränken der sie in Dosen verkauft sticht hierbei prominent heraus. Mit störrischer Beständigkeit eines Programmes zeigt das Hologramm drei Dosen, die sich zu einem Vereinen und davon aus ein Wasserfall runter läuft, als wären sie kleine Perlen die sich abwechseln in bläulich und lila gefärbten Wassertröpfchen. Es ist wie ein kleiner Wasserfall und es ist ein Hersteller namens Fizz. Als Nathan durch das Hologramm hindurch schlendert, perlen diese Tröpfchen an seiner Kleidung ab wie echtes Wasser oder sammeln sich auch kurz auf seiner Schulter. Eine technische, kleine Spielerei. Der Werbespruch hämmert sich unaufhörlich in die Ohren, wenn man an diesen Fleck steht.
Nachdem er am Accrorp-Hauptturm vorbei geht, was ein gigantischer Wolkenkratzer ist, der alle überragt, wird Nathan dabei auf einem kleinen Seitengang aufmerksam, den er nun anpeilt.
Schnell kommen ihn Dampfschwaden entgegen und das Sonnenlicht verschwindet unter den Wolkenkratzer, wohin sich der Gang abbiegt.
Es wird dunkler und außer einem einzelnen einsamen Hotdogstand, wirkt alles verkommener. Geschäfte stehen geschlossen da, als ist es ein vergessener Teil von Area 18.
Als er an einer roten Aufschrift ankommt mit dem Titel „Hundred Happy Stars“ spricht ihn ein kräftig gebauter 30-jähriger Mann an:“ hey was willst du hier?“
Er schaut Nathan misstrauisch an und hält eine Hand an seine Pistole.
„Ich sehe mich nur um.“
Offenbar reicht ihm diese Antwort nicht und packt Nathan an der Schulter. Sofort merkt Nathan den kräftigen Griff und er weiß sofort, er hat eine Person vor sich, die geübt ist im Nahkampf.
„Das sollte wohl jetzt besser sie entscheiden!“ Das sie bekräftigt er besonders.
Es ist, als nimmt der Gang immer düstere Ausmaße an. Das Licht ist nur noch gedämpft und das flaue Gefühl steigt in Nathan auf. Ist er unwillkürlich falsch abgebogen? Das Ganze ist ihm nicht geheuer. Ist er etwa in die Hand von Kriminellen gelandet? Auf jedenfalls ist es eine Ecke, wo das Gesetz oder das öffentliche Leben sich zurückzieht.
Dann tut sich vor ihm ein offener Raum, wo im Hintergrund, die mächtigen Wolkenkratzer von Arccorp ragen. Es stehen einzelne Kisten verstreut herum.
Aber in der Mitte sitzt eine Frau umringt von eignen Wachen. Wie auf einem Thron sitzt sie dort, dass offenbar ein Fliegersitz ist eines Raumschiffes.
Ihre Augen leuchten leicht auf, bei denen es sich um kybernetische Augen handelt und sie hat ebenso eine kybernetische Hand. Sie trägt ein Kopftuch, einen kleinen Umhang und eine gräuliche Hose mit Schutzpolstern sowie eine Weste, die in Weiß gehalten ist und orange Streifen hat.
Sie blickt zu Nathan auf und in ihrem Gesicht wirkt sie überrascht wie auch amüsiert und fragt: „Sag mal was hast da für einen Fang gemacht? “
„Hab den aufgeschnappt, als er meinte sich „umzusehen“.“ Er schmeißt Nathan auf den Gitterboden, das entsprechend hallt, als er mit voller Wucht runter geworfen wird.
„Bist ja noch ein junges Bürschchen. Hast du dich verlaufen, Junge?“ Fragt sie ihn im spöttischen Ton.
„Wer seid ihr ? Etwa Kriminelle...oder gar Piraten.“ Fragt Nathan wiederum hitzig.
Sie lächelt offenbar darüber amüsiert:“Die Einen sehen uns als Outlaws an die anderen als einsame Kämpfer für eine gerechte Sache. Aber du bist nicht in der Position, hier fragen zustellen, sondern ich. Du dürftest sicherlich meine Freunde schon bemerkt haben, oder bist du auf beiden Augen blind?“
Nathan sagt nichts, aber antwortet ihren Blick mit grimmiger Entschlossenheit.
„Ich sehe du bist eines der Jungspunde, die sich in Ergebenheit zeigen für die UEE. Wenn die Welt nur so einfach wäre, Junge.“ Dann nimmt sie sich aber von einer ihrer Leibwächter eine Pistole und zielt auf Nathan:“
Nun aber sag mir, wieso bist du hier aufgekreuzt? Ich hoffe, du bist kein Spion der verdammten UEE Adovacy. Diese Schweine haben mir schon genug Probleme gemacht in meiner Vergangenheit. Auch wenn ich es bezweifel, dass dem so ist, den es wäre ziemlich unklug einen Agenten so offen vor meinen Augen hier rein zulaufen zulassen.“
Nathan schluckt seinen Stolz herunter und verflucht sich das er in den letzten Tagen von einer Falle in die nächste tappt.
Mit mühsam unterdrückten Zorn antwortet er dem:“ Ich bin nur ein UEE Bürger, der sich verlaufen hat.“
„Pah, Und das Soll ich einfach dir glauben. Öffne mir deinen Zugriff auf deinen Mobiglass, das kann zweifelsfrei deine Identität mir belegen.“
Nathan tut es schweren Herzens. Aber er hat keine andere Wahl, auch wenn sie dann gefährlich viel von ihm erfahren kann.
Sie schaut in seine Daten hinein und spöttisch verließt sie die Daten:“ Nathan Asada. Geboren auf der Erde in Nayoga. Der Vater ist Ethan Asada und...oh, Konzerninhaber sowie Geschäftsleiter der Asada mining&trading Cooperation. Hauptkunden sind die UEE Navy und größere Raumschiffersteller. Und du hattest eine Karriere bei der UEE Navy...“
Sie schaut ihn aufmerksam an und betont nochmals:“ Die abgebrochen wurde. Aktuell also arbeitest als Kopfgeldjäger für Huston Sec...“
Sie hält inne und ihr Gesicht verfinstert sich.
„Du bist der Sohn eines reichen Vater der über ein Unternehmen verfügt und jetzt erledigst du die Drecksarbeit von Huston, beziehungsweise den Konzernen, die ihre Kopfgelder ausstellen. Du kannst von Glück reden, das wir nicht operieren, wo dich deine Kopfgeldmission bisher geschickt habe.“
„Ich stehe auf Seiten des Gesetzes.“
„Pah, die Gesetze machen hier hauptsächlich die Konzerne im System. Und das Gesetz steht immer auf die Seiten der Mächtigen und Privilegierten die Herrschen. Du sorgst nicht für mehr Gerechtigkeit. Du erfüllst nur die Dienstleistung von Konzernen, die sie zur Verfügung stellen.“
Nathan Lippen ziehen sich zusammen und hat Mühe sich zusammenzureißen. Es bleibt aber der Frau nicht unbemerkt. Sie senkt die Waffe und antwortet ihm:“
Du bist wohl harmlos. Wie auch immer du es geschafft hast, dich wohl zu verlaufen. Man nennt mich Twitch. Aber ich warne dich, verrätst du irgendjemanden, dass ich mich hier aufhalte, werde ich dir das Leben zur Hölle machen. Ich hatte schon weitaus größere Gefahren in meinen Leben als dich halbe Portion.
Ich sehe es an deinem Ausdruck. Du verachtest Menschen wie uns. Aber ich erfülle nur den Wunsch anderer Menschen. Ich sehe mich nur als eine andere Art von Dienstleister an. Schließlich morde ich nicht niemanden, wenn ich nicht muss oder beraube jemanden. Ich sorge sogar für das Glück anderer Menschen, nur weil die Gesetze der Konzerne gewisse Stoffe in diesem System verbieten. Die wahren Verbrecher sitzen hinter einem Tisch des Chefsbüros oder auf Grimhex von Personen, die keine Skrupel kennen.“
„Die UEE sorgt für jeden, der sich um ihrer verdient gemacht hat.“ Antwortet Nathan dem bissig.
Sie verzieht ihr Gesicht zu einer bemitleidenswerten Grimasse:“ Das sind Worte, die nur jene sagen, die ihre Privilegien genossen haben, aber nie die andere Seite kennen gelernt haben. Und wenn du bei der UEE Navy gedient hast, warst du auch ein Teil ihres Werkzeuges ... Ich denke, es ist sinnlos, weiter mit dir zureden. Und ich habe auch besseres Zutun und genug um die Ohren. Sei froh das ich so was wie einem moralischen Kompass habe. Solange du mir keine Gefahr stellst, werde ich nicht gegen dich vorgehen. Aber sei gewarnt. Ich verfüge über genug Kontakte, um gefährlich zu sein. Um dein Wohlwollen würde ich dir nicht raten, hiervon jemanden davon zu erzählen oder meinen Standort!“
Mit einer Geste macht sie ihren Leibwächtern deutlich, das sie den Weg frei machen sollen für Nathan.
Nathan dreht sich um und vermeidet den Blick in die Augen von Twitch. Er tut sich schwer diese abermalige Niederlage in solcher kurzen Folge zu akzeptieren. Zumindest war es nicht, die gefährlichste Situation gesteht er sich, in die er bisher geraten ist. Die Leibwächter folgen seinen Weg mit störrischer Ruhe während Twitch ihn mit einer Mischung aus Mitleid und Geringschätzig ihm hinter herseht.
„Sie sind ein Idiot. Und wenn sie kein Training vollzogen hätten in der UEE Navy, dann wären sie als Dummkopf gestorben. Muss ich jetzt Händchenhalten, damit sie nicht bei der nächsten Gelegenheit sich leichtsinnig in ein Abenteuer stürzen!“ Schimpft ihn Kumar mit donnernder Stimme.
Sie befinden sich in der Gioc Bar. Die großen Fenster, die auf einer Seite sich der Bar befinden, bieten einen großzügigen Blick auf das Geschehen draußen. Mehrere kleine Tische mit Barhockern wie auch Couchecken befinden sich in der kleinen Bar. An der Bartheke selber befinden sich aus silbern verkleidete Trinkhalme für den Barkeeper und Barhocker sind platziert vor der Bartheke. Der Barraum selber ist einem gelblichen Licht gefüllt das von den Deckenlampen kommen, die ebenso als Ventilatoren dienen.
Der Geruch alkoholischer Getränke durchzieht sich in der Bar, wie das Stimmengewirr das von weiteren Barbesuchern erklingt. Irgendwo im Hintergrund läuft ein Bildschirm ab, wo das Murray-Cup über den Bildschirm flimmert, indem sich verschiedene Raumschiffe in einem Rennen messen und gedämpfte Musik im Hintergrund duldet.
Doch für beide ist das höchstens ein Hintergrundrauschen, so dass Kumar auf den Bartisch aufschlägt mit beiden Händen und auf Nathan mit einem vorwurfsvollen Blick auf ihn zeigt:“ also verstehe ich das richtig, diese Frau hat sie damit gelockt, das sie über das Wissen über ein Geheimnis verfügte das ihnen wichtig war und sie ihr gefolgt sind wie ein Gockel?!“
„ Nun, ich sah eine Chance...“
Kumar unterbricht ihn abrupt:“ Sie sahen, aber dachten nicht nach. Wurden sie nicht misstrauisch, als plötzlich eine für sie fremde Person ein wichtiges Geheimnis preisgeben will? Und sie steigen auch noch so einfach in die Freelancer ein? Haben da nicht ihre Alarmglocken geläutet? Ich glaub es einfach nicht. Sie hatten doch eine Ausbildung zum Offizier! Ist es nicht eines der ersten Dinge, die man ihm Militär lernt, dachte ich, Situation auf ihre Bedrohlichkeit zu analysieren. Gerade als Offizier muss man, doch über diese Fähigkeit verfügen, habe ich angenommen.
Sie haben mich schwer enttäuscht Nathan. Was soll ich anderen Geschäftskontakten sagen, wenn ich das Familienunternehmen ihres Vaters vertrete und ihnen erzähle, dass ich einen ehemaligen Offiziersanwärter habe, der Chef unsere Sicherheitsfirma werden soll, der in die nächste beste Falle hineinläuft, die ihm vor die Füße gelegt wird?“
„Sie sind nicht mein Vater.“ Erwidert Nathan im gereizten Ton.
„Nein das bin ich nicht. Ich bin quasi ihr Geschäftspartner oder Agent, wenn man will. Und ich muss sie auf Fehler von ihnen hinweisen, solange wir das durchführen was wir bei unsere ersten Begegnung besprochen haben. Und das war unglaublich dumm von ihnen. Gerade von ihnen mit einem solchen Hintergrund hätte ich mehr erwartet!“
Nathan schweigt, während ihm der ältere Mann nicht von seinen zornigen Blick loslässt.
Weiterhin dudelt im Hintergrund Meldung von dem Murray Cap Rennen, wo offenbar ein Teilnehmer zur Überraschung aller aufholen konnte. Ein paar die Wetten abgeschlossen haben Hubeln lauthals, während ein paar andere frustriert einen Schluck nehmen.
„Ich hab einen Fehler gemacht. Sie haben recht.“ Räumt Nathan kleinlaut ein mit leiser Stimme.
„Ich hoffe, dass meinen sie ernst.“
„Ich hätte nicht von meinen Emotionen leiten sollen. Es kann gefährlicher sein als jedem Feind den man begegnen kann. Ich sah halt eine Chance zu erfahren, wer dahinter stand...damals. Ich hätte nur meine Situation besser analysieren sollen.“
Erklärt Nathan verbittert.
„Wenn sie einen persönlichen Kreuzzug machen wollen, dann machen sie alleine ohne meine Unterstützung und die ihren Vaters, Nathan. Wie sie sagten ich bin nicht ihre Eltern und sie alt genug selber über ihr Leben zu entscheiden. Aber solange sie als Angestellter auch von ihrem Vater ausbezahlt werden und ich für sie als Agent die Kontakte zur Verfügung stelle und hierbei auch die Kontakte knüpfe für unser langfristiges Ziel unterlassen sie so was!“
Nathan nickt das nur ab.
„Wie wussten überhaupt die Piraten von ihrer Existenz. Haben sie sich etwa unter ihren echten Namen eingetragen in die Kopfgeldgilde von Stanton und in das Register von Huston Security?“ Fragt Kumar ihn tadelnd.
„Nunja, ja das habe ich ja.“
Kumar greift sich am Kopf und antwortet dem fassungslos:“ Auch wenn die Kopfgeldgilde Stanton und Hurston Sicherheitsmaßnahmen haben für Hackerangriffe, bilden sie keine 100 % Sicherheit. Die erste Regel ist es sich einen Decknamen zu geben, um die Spur nach ihnen zu erschweren. Ich dachte, darauf kommen sie selbst. Wir sind nicht beim Militär Nathan, wo im feindlichen Raum ein Flottenverband für den eigenen Schutz sorgt oder sich im sicheren Gebiet befinden wo Piraten sie nicht erreichen können. Immerhin liegt ein Jumppoint zum Pyrosystem, das quasi eine Piratenhochburg sein soll. Sie sollten sich auf jeden Fall einen Decknamen geben, nur wird es jetzt nicht unbedingt leicht das Ganze zu beheben sein. Wenn wir Glück haben, denken die Piraten, sie sind Tod und sie fallen aus der Schusslinie heraus. Das wird aber zum Teil schwer, wenn sie Teil einer reichen Familie sind, auch wenn es weitaus bekanntere gibt. Sie wurden dann gerettet von diesem Joe?“
„ Ja...und ich hatte keine andere Wahl als meine Identität preiszugeben. Ich stehe in seiner Schuld wie er so schön sagte.“ Weißt Nathan mit gepressten Lippen hin, als würde er an etwas schwer herumkauen.
„Wunderbar, also haben wir auch noch eine zwielichtige Person, die nun an ihnen interessiert ist. Zumindest waren sie noch so klug und haben ihnen nicht ihren aktuellen Standort preisgegeben. Ich befürchte, aber das könnte er schnell herausfinden. Schließlich kennen wir sie nicht. Und ich bin sicher früher, oder später werden sie wieder auf ihn Treffen. Das ist nur eine Frage der Zeit.“ resümiert Kumar es scharf.
„Ich kann nichts mehr an der Vergangenheit ändern.“
„Nein das können wir nicht. Aber sie können die Zukunft verändern. Ich hoffe, das war ihnen eine Lektion. Sonst muss ich ernsthaft darüber nachdenken, ob sie dafür noch geeignet sind für das was wir Vorhaben.“ schimpft ihn Kumar weiter an.
„Sind sie fertig? Ich ärgere mich selber darüber genug. Wie gedenken wir jetzt weiterzumachen?“ Fragt Nathan bestimmt nach.
Kumar seufzt und beantwortet Nathan die Frage:“ Ihre Gladius müssen wir ersetzen und ich werde ihre Unterkunft als Angestelltenwohnung melden. Ich denke, es würde helfen das sich die Spur für die meisten Piraten, die ihnen was Böses haben wollen etwas erschwert, da sie davon ausgehen das sie nach Huston zurückkommen. Sonst muss ich mich noch umschauen ...“
Schlagartig kommt eine Störung auf vom Bildschirm und die Lautstärke hat sich verstärkt. Die Musik im Hintergrund ist abrupt abgebrochen. Die Bargäste beschweren sich lautstark beim Barkeeper, der überrascht wirkt und rätselt, wo das Problem liegt.
Dann tauchen plötzlich drei Gestalten auf, gehüllt in dunklen Rüstungsanzügen und einem dunklen Hintergrund. Zwei von ihnen stehen im Halbdunkeln mit Gewehren in den Händen.
Die Person vorne steht deutlich vor ihnen und trägt eine schwere Kampfrüstung und einen Helm dessen Visier verdunkelt ist und mit einem totenkopfähnlichen Zeichen das auf dem Visier bemalt ist in rötlicher Färbung.
Völlig verwirrt Schauen alle auf den Bildschirm und verstehen nicht, was hier vorgeht.
Dann fängt die vordere Person an Zusprechen mit verzerrter, tiefer Stimme:“
Achtung Bürger von Stanton! Euch wurde eine große Ungerechtigkeit angetan! Seit Jahrzehnten haben die rückgratlosen Bürokraten ihre Regierung euch und euren Mitbürger Stück für Stück an den außerirdischen Abschaum außerhalb unseren Grenzen und an ihren Konzernherrn innerhalb verkauft. Ihre Gier wird nur noch von der absoluten Missachtung der Werte übertroffen, die die Menschheit überhaupt erst groß gemacht haben.
Meine Brüder und Schwestern haben beobachtet, wie sie sich lange genug vom sterbenden Kadaver des Imperiums ernährten.
Mit der Verabschiedung der Mensch-Xian Handels Initiative ist es klar, dass die Regierung gerne die letzten Teile der Menschheit in diese Sklaverei verkaufen möchte.
Die Zeit ist gekommen eine Botschaft zu senden, dass wir ihre Lügen nicht mehr konsumieren.
Dass wir derjenigen sind, die dass sagen haben!
Stanton wird der erste Schritt in einer Revolution sein, um die Seele des Imperiums zurückzuerobern, und ihr werdet Zeugen sein.
Wir sind Xeno-Threat!“