Sachverhalt:
Dieses Log befrifft die Ereignisse vom Nachmittag des 13.01 bis zum frühen Morgen am 15.01
Verwundet! Verdammt!
Wir standen also unter Beschuss von irgendwelchen Idioten, die wirklich nicht viel draufhatten. Ihr einziger Vorteil war, dass sie schwere Kriegswaffen mit einer gewaltigen Kadenz hatten und mehr durch Glück irgendetwas trafen, als gekonnt zu schießen. Husky und einer der UniexCorp wurden dabei jedoch verletzt. Ich übernahm das Kommando und scheuchte meine Leute zum Rückzug, um uns neu zu sammeln. Der Rückzug gestaltete sich mühsam, da das Waffenfeuer extrem war und jemand von der UniexCorp aufgrund einer Beinverletzung nur schleppend vorankam. Als wir außerhalb der effektiven Waffenreichweite waren, sprintete ich vor, um mich notdürftig auf der Krankenstation unserer Carrack zu versorgen, zumindest soweit, dass die Blutung gestoppt war.
Als Husky sich gerade zur Behandlung hinlegen wollte, erbebte das ganze Schiff unter dem Beschuss der anderen Carrack. Husky brach die Behandlung ab, und wir räumten das Schiff. Jedoch nicht, ohne uns noch so viele Waffen und Rüstungen zu greifen, wie wir tragen konnten. Überraschenderweise hielten die Schilde der Carrack stand, und das Feuer wurde eingestellt. Das erste Mal konnten wir durchatmen. Gerade als wir einen Plan schmieden wollten, wie wir zurückschlagen sollten, wurden wir von Kjeld, dem Anführer der PMC TYR, angefunkt. Wir sollten uns zurückziehen, da sie jetzt ein Bodenteam schicken würden. Ich erklärte kurz, dass sich Bru möglicherweise auf dem Schiff aufhielt, und bat um eine Allianz, um unsere Kampfkraft zu erhöhen und gleichzeitig zu kontrollieren, was TYR unternahm.
Ella versorgte den verletzten Mann von ExuniCorp durchgehend. In der Zwischenzeit beriet ich mich mit ihrem Anführer, um zu klären, ob sie wirklich das Risiko eingehen wollten, uns zu begleiten. Es herrschte jedoch kein Diskussionsbedarf. ExuniCorp und FROS würden gemeinsam versuchen, Bru zu retten. Endlich setzten wir unseren Weg fort, schlichen durch die Dunkelheit, als es plötzlich hektisch wurde. Die Carrack der Abendroth's hob ab, und Husky, der an Bord unserer Carrack verblieben war, startete die Triebwerke und hetzte unserer Carrack hinterher – ein vergebliches Manöver, da er ohne Gunner nicht viel ausrichten konnte. Aber zumindest wussten wir, wo die Carrack war, solange Husky in ihrer Nähe blieb. Die am Boden Gebliebenen koordinierten sich mit TYR für einen gemeinsamen Abtransport. In der Zwischenzeit teilte uns Husky mit, dass die gegnerische Carrack sich zu einem Bunker namens KH-3 zurückgezogen hatte und selbst etwa 100 km entfernt gelandet war. In der Befürchtung, dass TYR ein Großaufgebot starten würde, entschied sich Husky mehr oder weniger eigensinnig, es ein letztes Mal auf diplomatische Weise zu versuchen, um ein größeres Blutbad zu verhindern. Er wollte die restliche Strecke in ziviler Kleidung und auf einem Sportbike zurücklegen, um wirklich unbedrohlich zu wirken.
Leider vergebens. Einige Minuten später erhielt ich eine Nachricht von unserer Carrack, dass der Imprintprozess für Gabriel Winters begonnen hatte. Er hatte es also nicht geschafft, später erfuhr ich, dass er aufgrund seiner Verletzungen verunglückt war. Ich hatte den ersten Mann unter meinem Kommando verloren. Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, gab es jedoch nicht. Wir wurden zu einem Evakuierungspunkt ausgeflogen.
Gedanken:
Wie konnte etwas so schnell eskalieren? Ich war wütend, so wütend, dass ich, wenn ich die Ausrüstung gehabt hätte, selbst reingestürmt wäre. Jeden, der mir in die Quere gekommen wäre, hätte ich in seine Einzelteile zerlegt und diesen stinkenden Haufen Kriegstreiber in Brand gesteckt. Aber dafür war keine Zeit. Ich hatte Leute, die nicht im Kampf ausgebildet waren, und die musste ich rausschaffen. Unser Glück war, dass unsere Aggressoren so unnachgiebig, wie sie auch sein mochten, mindestens genauso unfähig waren.
Woher TYR kam und was sie da zu suchen hatten, brachte mich ins Grübeln, aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Die Ereignisse überschlugen sich so schnell, dass ich mehr handelte als zu denken. Die einzigen Gedanken galten meinen Leuten.
Die Jungs von UniexCorp sind so mutig, so aufgeschlossen, gerecht und unermüdlich. Ich bewundere sie wirklich. Vom ersten Moment des Kampfgeschehens verflog mein Bild von Brubacker's Fanboys, und ich erkannte da große Männer.
Ella, wie kann jemand in solchen Situationen eine solche Gelassenheit an den Tag legen und stoisch sein Bestes tun, um alles am Laufen zu halten? Ohne sie würde FROS und allen, die sie kennen, etwas fehlen. Es ist mir eine Ehre und eine persönliche Freude, meine Zeit mit ihr verbringen zu dürfen.
Husky, mutiger als jeder Mensch, den ich kenne. Risiko ist für ihn keine Warnung, sondern ein Sport. Wenn ich mich in meinen Ängsten verliere, frage ich mich, was würde Husky jetzt tun? Das hilft mir oft aus schlimmen Lagen. Seine Kreativität bei der Problemlösung ist so unfassbar ausgeprägt, dass ich mir daneben manchmal kleingeistig vorkomme.
Für all diese Menschen würde ich jede Kugel fangen, die ihnen schaden könnte. Doch dazu bin ich nicht stark genug...
Hermie Janson
Stanton / 17.01.2954 / 08:50 EST