
Man sagt, ein erster Sprung vergisst man nie. Ich kann das jetzt bestätigen – weil ich mir sicher bin, dass meine Organe dabei einmal umsortiert wurden.
Nach wochenlangen Vorbereitungen war es endlich soweit: Das Schiff war vollgepackt, die Crew bereit, der Puls am Anschlag. Wir hielten uns am Cockpit fest, als Arasil den Sprung nach Pyro einleitete. Es war, als würde man mit Lichtgeschwindigkeit gegen eine Backsteinmauer knallen – nur dass die Mauer explodiert und in tausend Farben zerplatzt. Der Quantensprung zog uns durch Raum und Zeit, und ich schwöre, ich habe für einen Moment meinen eigenen Hinterkopf gesehen.
Und dann: Stille.
Plötzlich waren wir da. Pyro. Ein System, das aussieht, als hätte jemand den Weltraum genommen und gesagt: „Weißt du was? Lass uns alles brennen lassen.“ Lavaflüsse, Trümmerfelder, keine Gesetze, keine Regeln – genau die Art von Chaos, die zu uns passt.
Kommander Arasil suchte uns eine Station raus: Starlight. Unser neues Zuhause. Oder Stützpunkt. Oder vielleicht einfach nur der Ort, an dem wir hoffentlich nicht sofort sterben. Während die Crew sich vorsichtig umsah, hatte ich nur Augen für eine Sache: die Rattenspieße.
Ja, richtig gehört. Diese kleinen, gegrillten Viecher am Spieß. Knusprig, würzig, ein bisschen fragwürdig – aber absolut fantastisch. Die anderen sind noch skeptisch, aber ich sage euch: Das ist die wahre Delikatesse Pyros. Ace war weniger begeistert. Er hasst es die Spieße. Ich liebe es.
Dann haben wir Mr. Winters eingesammelt. Oder besser gesagt, Casey, wie er jetzt heißen will. Verständlich, wenn man bedenkt, dass er in Stanton ein Kreuzfahrtunternehmen hat und nicht will, dass jeder Pirat in Pyro weiß, dass er stinkreich ist. Ein Enkel – oder war es ein Neffe? Keine Ahnung, ich verwechsle das immer. Jedenfalls sucht er Husky, seinen verschollenen Verwandten, und wir helfen ihm – nebenbei, während wir versuchen, selbst nicht draufzugehen.
Apropos Überleben: Ace hat eine Abmachung mit den Headhunters getroffen. Klingt fancy, ist aber nur eine nette Umschreibung für „Wenn wir nicht für sie arbeiten, arbeiten sie gegen uns.“ Also nahmen wir unseren ersten Auftrag an: ein bisschen Chaos bei der CFP verursachen. Ein Serverraum wurde ausgeschaltet, ein paar unglückliche Idioten ebenfalls – Business as usual.
Danach ging es weiter nach Terminus. Arschkalt. Und als clevere Crew, die wir sind, stellten wir fest, dass unsere Expeditionsanzüge eher für Hitze gemacht sind. Also hatten wir nur begrenzte Zeit draußen, bevor wir zu gefrorenen Weltraumstatisten wurden.
Natürlich lief nicht alles glatt. Kaum angekommen, wurde unser Schiff direkt angegriffen. Unser Stolz, unsere kleines Schiff, brannte lichterloh, während wir versuchten, die Ladung zu sichern. Immerhin, ein kleines Lagerfeuer hatte sie uns noch gegönnt. Wir riefen Stone an – unser Notfalltaxi – während wir uns vorsichtig von Außenposten zu Außenposten bewegten. Aber als wir das feindliche Lager endlich erreichten? Pustekuchen. Alles weg, die Soldaten von CFP sind wohl weitergezogen.
Mit den letzten Energiereserven und kurz vorm Erfrierungstod wurden wir von Stone rausgeholt. Bei Stone hab ich mich unter Umständen ein bisschen unbeliebt gemacht. War etwas nervös, hab paar Knöpfchen im Cockpit seines Lieblingsschiffes gedrückt und dann waren wir alle gleichzeitig im Cockpit, die Tür ging nich auf und plötzlich waren alle in Panik, alle fingen an zu schreien und eventuell waren meine Füße auf den Amaturen der Freelancer. Stone hat mir dann auf die Fresse gehauen. Mission semi-erfolgreich, aber definitiv lehrreich.
Fazit? Pyro ist eine wilde, brutale, eiskalte Hölle – aber ich kann nicht leugnen, dass ich mich hier lebendig fühle. Und die Rattenspieße sind echt der Hammer.